Kino-Comeback & Medienumbau. Branchen im Umbruch. | 2025-24

Diese Woche zeigen zwei Bewegungen die Dynamik der globalen Medien- und Kreativwirtschaft: Der Kinomarkt meldet sich mit eindrucksvoller Stärke zurück. Gleichzeitig nimmt Warner Bros. Discovery eine weitreichende strukturelle Neuordnung vor. Beide Entwicklungen sind Ausdruck eines Wandels, der tief in bestehende Geschäftsmodelle eingreift.

📈 Der globale Kinomarkt im Mai

Der Kinomarkt hat im Mai weltweit rund 2,6 Milliarden US-Dollar eingespielt – das beste Ergebnis für diesen Monat seit 2019.

  • Ohne China liegt das Boxoffice bei 2,4 Mrd. US-Dollar, ein Plus von 40 % gegenüber Mai 2024.

  • In den USA betrugen die Einnahmen 970 Mio. US-Dollar, getragen vom Memorial-Day-Wochenende.

  • Das entspricht einem Anstieg von 23 % gegenüber dem Vorjahr.

Blockbuster als Wachstumstreiber:

  • Lilo & Stitch – 555 Mio. $ (Mai), insgesamt über 770 Mio. $

  • Thunderbolts – 368 Mio. $

  • Mission: Impossible – The Final Reckoning – 320 Mio. $

  • Final Destination: Bloodlines – 222 Mio. $

Diese vier Titel erzielten zusammen mehr als 70 % des Monatsumsatzes.

Regionales Ungleichgewicht

In China war der Mai der dritte Monat in Folge mit schwacher Performance.

Die Einnahmen lagen bei lediglich 241 Mio. US-Dollar – weit unter dem Vorkrisenniveau.

Der Anfangserfolg von Ne Zha 2 konnte den Rückgang nicht dauerhaft kompensieren.

🔄 Umstrukturierung bei Warner Bros. Discovery

Warner Bros. Discovery wird in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen aufgeteilt – ein Schritt, der im Kern die Fusion von Warner Media und Discovery aus dem Jahr 2022 rückgängig macht.

Die neue Struktur:

  • „Streaming & Studios“: HBO Max, Filmstudio, TV-Produktion, Games & Experiences

  • „Global Networks“: CNN, TNT, TBS, internationale Beteiligungen, Discovery+, CNN Streaming

Hintergrund:

  • 34 Mrd. US-Dollar Schuldenlast

  • Aktienkurs seit 2022 um 59 % gefallen

  • Die neue Struktur soll Agilität erhöhen und Shareholder-Value freisetzen

Branchensignal:

Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch bei Comcast, das seine Kabelsparte in ein neues Unternehmen („Versant“) ausgliedert. Die Aufspaltung ist Ausdruck eines Trends, bei dem große Medienkonzerne sich stärker auf einzelne Geschäftsbereiche fokussieren und gleichzeitig ihre Finanzstruktur neu ausrichten.

Inhalte als strategischer Anker

Die neue „Streaming & Studios“-Sparte bei Warner soll künftig klar auf hochwertige Inhalte und internationale Markenführung ausgerichtet werden. Produktionen wie White Lotus und The Pitt bilden die programmatische Basis. Parallel verliert das Kabelgeschäft zunehmend an Reichweite und Bedeutung, bleibt aber für die Finanzierung weiterhin ein tragendes Element.

🧠 Fazit

Der Mai 2025 markiert einen Wendepunkt in zwei zentralen Bereichen der Medienbranche:

  • Das Kino behauptet sich als kultureller und wirtschaftlicher Fixpunkt – getragen von Blockbustern und kollektivem Erleben.

  • Medienkonzerne reagieren auf strukturellen Druck mit organisatorischer Entflechtung und klarer Fokussierung auf profitable Sparten.

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