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KI, Copyright & Connected-TV – Drei Verschiebungen, die Du kennen musst. | 2025-25

Die Entwicklungen der Woche zeigen, wie sehr Technologie, Medien und Kreativwirtschaft inzwischen miteinander verwoben sind. Drei Bewegungen prägen aktuell die strategische Debatte: Amazon verändert seine Personalstrategie durch KI, Streaming-Plattformen bündeln ihre Werbekraft – und Hollywood geht rechtlich gegen generative KI vor.
🧠 Künstliche Intelligenz verändert die Arbeit – Amazons Signal
Amazon-CEO Andy Jassy hat in einem internen Memo skizziert, wie umfassend KI künftig den Arbeitsalltag im Konzern prägen wird.
Zentrale Aussagen:
KI mache Aufgaben spannender, kreativer – aber auch effizienter.
In der Folge werde Amazon künftig mit weniger Mitarbeitenden auskommen.
Gleichzeitig brauche das Unternehmen neue Kompetenzen in anderen Bereichen.
Amazon ruft seine Belegschaft dazu auf, sich proaktiv mit KI-Tools auseinanderzusetzen, an Schulungen teilzunehmen und aktiv mit der Technologie zu experimentieren.
Der strategische Rahmen:
Über 1.000 KI-Projekte befinden sich aktuell in Entwicklung oder Einsatz.
Generative KI wird als elementarer Bestandteil der künftigen Produkt- und Serviceentwicklung verstanden.
Die Transformation betrifft nicht nur Technologie, sondern auch Unternehmenskultur, Aufgabenprofile und interne Weiterentwicklung.
Für Medien- und Kreativunternehmen ist diese Haltung ein deutlicher Hinweis: KI ist nicht nur Effizienztool, sondern ein struktureller Innovationstreiber – mit Auswirkungen auf Personal, Prozesse und Positionierung.
📺 Streaming-Werbung: Amazon und Roku bündeln ihre Reichweite
Amazon und Roku haben eine strategische Partnerschaft angekündigt, die künftig Connected-TV-Zielgruppengemeinsam vermarktet.
Ziel der Kooperation:
Gemeinsamer Zugang zu über 80 Mio. TV-Haushalten in den USA
Integration der Werbeinventare von Prime Video, Roku Channel und weiteren Streaming-Angeboten
Einheitliche Buchung über die Amazon DSP
Die Vorteile laut ersten Tests:
+40 % mehr Reichweite bei einzigartigen Zuschauern
–30 % weniger Ad Frequency bei einzelnen Nutzern
Die Bündelung adressiert ein zentrales Problem im Streaming-Werbemarkt: die Fragmentierung der Zielgruppen über immer mehr Plattformen. Durch die neue Verbindung entsteht ein konsistenter, datengestützter Zugang für Marketer – und neue Monetarisierungsmöglichkeiten für Produzenten und Publisher.
Der Dienst wird im vierten Quartal 2025 in den USA live gehen – eine internationale Ausweitung dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
⚖️ Disney & Universal vs. Midjourney – Hollywood zieht juristische Grenze
Die dritte große Entwicklung der Woche betrifft das Spannungsfeld von KI und Urheberrecht: Disney und Universal verklagen den Bildgenerator Midjourney wegen massiver Copyright-Verstöße.
Kern des Vorwurfs:
Midjourney ermögliche es, urheberrechtlich geschützte Charaktere wie Yoda, Spider-Man, Homer Simpson oder Elsa visuell zu reproduzieren – ohne Lizenz.
Die KI basiere auf Trainingsdaten, für die keine Genehmigungen vorliegen.
Die ausgegebenen Bilder seien „identisch oder nahezu identisch“ mit bekannten Originalen.
Der Dienst zählt über 21 Mio. Nutzer und erzielte laut Schätzungen 300 Mio. US-Dollar Umsatz im Jahr 2024. Seine „Explore“-Seite wird in der Klage als Beleg gewertet, dass die Rechteverletzungen nicht nur geduldet, sondern offen zur Schau gestellt werden.
Besonders brisant:
Obwohl Midjourney technische Filter gegen Gewalt oder sexuelle Inhalte integriert hat, fehlt ein vergleichbarer Mechanismus zum Schutz von Urheberrechten. Andere Anbieter setzen solche Tools längst ein – Midjourney nicht.
Disney und Universal fordern:
Schadensersatz in maximaler gesetzlicher Höhe
eine einstweilige Verfügung zur Unterbindung weiterer Verletzungen
verpflichtende Schutzmaßnahmen vor kommerziellem Einsatz
Die Klage konzentriert sich nicht auf die Trainingsdaten, sondern auf das Ergebnis – die ausgegebenen Werke. Das ist juristisch bedeutsam und könnte zum Präzedenzfall werden.
📌 Fazit der Woche
Drei Bewegungen, drei Richtungswechsel:
Amazon definiert Arbeit neu – KI wird zum strukturellen Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Roku & Amazon verändern den Werbemarkt – durch datengetriebene Reichweitenbündelung im Streaming.
Hollywood setzt ein Zeichen – und kämpft vor Gericht für den Schutz ikonischer Inhalte.
Für die Creative Economy bedeutet dies: Die Schnittstellen zwischen Technologie, Plattformökonomie und kreativer Wertschöpfung werden neu definiert – nicht abstrakt, sondern in Echtzeit.
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Kuratierte Inhalte durch eine menschliche Redaktion, produziert mit AI-Tools – inklusive AI-generierter Stimmen von NotebookLM im Podcast. Dieses Format ist ein Experiment und wird kontinuierlich verbessert.
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